Dem ehemaligen Lokschuppen nahe des Bahnhofs von Marburg drohte über lange Zeit der Verfall, bis er nun zugunsten einer Mischnutzung revitalisiert wurde. Das denkmalgeschützte Ziegelgebäude verfügt nach der Sanierung und Erweiterung über Flächen für Veranstaltungen, Co-working und Gastronomie, außerdem ist ein Hotelneubau angegliedert. Die nahezu halbkreisförmige Anlage gliedert sich um die erhaltene Drehscheibe, auf der früher die Züge rangierten, um in die Hallen zu fahren. Die Scheibe bleibt auch nach der Revitalisierung drehbar und dadurch flexibel nutzbar, wie etwa als Bühne. Die strahlenförmige Gleisanlage bleibt im Außenraum sichtbar und wird durch Begrünung und durch bewegliche Sitzelemente auf den Schienen aufgewertet.
Im Inneren bietet der Veranstaltungstrakt verschiedene Möglichkeiten der Bespielung. Darüber hinaus lässt er sich nach außen hin öffnen und kann dem Gastronomiebereich als Erweiterung dienen. Der offene Kommunikations- und Arbeitsbereich ist für mehrere Start-ups ausgelegt. Dort bildet der textile Bodenbelag Flotex von Forbo Flooring in der Variante Twilight antique/amber mit seinen Farbakzenten ein dynamisches Raumbild. Zarte Fäden zeichnen sich in Gelb und Grau ab und verbinden sich zu einem Muster, sodass sie im Co-working-Bereich eine elegante Zonierung vorgeben. So bildet der Bodenbelag als neues Element einen bewussten Kontrast zur alten Hülle, die Entwicklung des Lokschuppens bleibt ablesbar und lädt mit industriellem Charme zur kreativen Nutzung ein.
Ort | Marburg |
Fertigstellung | 01|2022 |
Architekt | Bauhütte Volkenroda, Architekt Bernward Paulick |
Ausführung | Fa. Preis GmbH, 65599 Dornburg |
Fotograf | Matthias Groppe |