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Forbo Facts - Ausgabe 41

Großer Auftritt

Heute oft funktional und nüchtern gehalten, war das Treppenhaus architekturhistorisch gesehen immer auch eine Visitenkarte des Gebäudes.

Die Langlebigkeit des Linoleums hat dafür gesorgt, dass auch heute noch bei Treppenhaus-Renovierungen auf das Naturprodukt gesetzt wird.

ForboFacts - Treppenlösungen - (c) Constantin Gastmann

Treppen mit neuem Leben

Vom Stiefkind zum Aushängeschild

Treppenstufen und -podeste mit Linoleum zu belegen, ist immer eine individuelle Maßanfertigung. Das Zusammenspiel von Ästhetik und Funktionalität, einhergehend mit der Beachtung von Bauvorschriften, erfordert viel Know-how.

In Zeiten, in denen das tägliche Auf und Ab durch einen Aufzug erfolgt, sind Treppen häufig nur noch DIN-genormte Fluchtwege, die mit dem kühlen Charme des rohen Betons keinen gestalterischen Anspruch mehr verfolgen. Ganz anders sieht es bei alten Treppenaufgängen in Mietshäusern aus. Sie spiegeln die Geschichte des Gebäudes wider, sind Ausdruck prägender Stilmerkmale der Architektur zur Zeit ihres Entstehens und oft Konstruktionen kunsthandwerklicher Präzision. „Die Qualität der damals eingesetzten Materialien einhergehend mit der hohen Güte der Verarbeitung sorgen dafür, dass diese Treppenhäuser auch heute noch renoviert oder saniert werden können“, schwärmt der Berliner Boden- und Parkettleger Mike Zimmermann von seinen Linoleum-Verlegungen in den Gründerzeitgebäuden der Hauptstadt.

ForboFacts - Treppenlösungen - (c) Constantin Gastmann

Potenzielle Auftraggeber kann Zimmermann oft vom erneuten Einsatz von Linoleum überzeugen: Die Langlebigkeit des Materials im Zusammenhang mit seinen kulturhistorischen Wurzeln im Baustil des Gebäudes finden Anklang beim Kunden, sich wieder für das Original zu entscheiden. Dieses findet er dann zum Teil in einem erheblich ramponierten und mehrfach nachgebesserten Zustand vor. „Falsche und zu geringe Pflege haben dem Linoleum zugesetzt, das Begehen

zehrt an der Holzsubstanz, was über die Jahrzehnte zu Ausbrüchen der Treppenkanten führt“, fasst er das Bild zusammen, das sich ihm häufig bietet. Seine Arbeit beginnt daher mit dem rückstandlosen entfernen aller alten Schichten bis hinunter aufs rohe Holz. Ist dies noch tragfähig, kann der Wiederaufbau erfolgen, wenn nicht, kommt der Bautischler ins Spiel, die Basis herzurichten.

Die Umsetzung

ForboFacts41_Treppen-Verlegung

Traditionelle Arbeitsweise

Beim Wiederaufbau orientiert sich der Linoleum-Experte an den zur jeweiligen Bauzeit des Gebäudes üblichen Gestaltungsmerkmalen: „Früher wurden oft nur die Trittstufen mit Streifen belegt und nicht die ganze Treppe vollflächig beklebt. Podeste führte man mit einem offenen Randfries aus oder arbeitete einen solchen farblich abgesetzt ins Linoleum ein.“ Erfahrung aus vielen realisierten Sanierungen von historischen Treppenhäusern hilft ihm dabei, seinen Kunden richtig zu beraten. Auch bei der Verlegetechnik setzt Zimmermann mit seinem Team auf traditionelle Arbeitsweisen: „Auf den Treppenstufen montieren wir vorzugsweise dezente Kantenprofile aus massiven Messing oder wie im abgebildeten Fall, aufgearbeitete historische Stahlprofile an die das Linoleum ‚scharf‘ angeschnitten wird.“

Ebenso wird an der rückseitigen Setzstufe passgenau angeschnitten. „Ein elastisches Verfugen ist nicht erforderlich, wenn präzise gearbeitet wird“, so Zimmermann, der zudem immer – wenn es technisch möglich ist – auf das Verfugen der Linoleumnähte verzichtet: „Ein Handschweißgerät habe ich bei Arbeiten auf Treppen eigentlich nie mit dabei.“ Und noch ein Erfolgsgeheimnis seiner Arbeit gibt der Handwerksmeister, der auch in der Lehrlingsausbildung tätig ist, preis: „Um Linoleum sicher zu verarbeiten, benötigen wir ausreichend Temperatur. Wir bieten diese Arbeiten daher nur zwischen Mai und September an.“

ForboFacts41_Treppen-Verlegung

Tipps & Hinweise

Unser Expertentipp:

Steigungsmaß nicht verändern
Bei Ausbesserungen der Trittstufen ist darauf zu achten, dass das Steigungsmaß auf keiner Stufe verändert wird. Hintergrund: Wegen der Begehsicherheit müssen alle Stufen die gleiche Höhe und Tiefe aufweisen – am Beginn (beim Antritt), zwischen den jeweiligen Stufen und am Ende (beim Austritt). Mögliche Toleranzen ergeben sich aus der DIN 18065 „Gebäudetreppen – Begriffe, Messregeln, Hauptmaße“.

Quelle: Boden- und Parkettleger Mike Zimmermann

Klappern gehört zum Handwerk

Die Vernetzung unserer Medien macht es Handwerkern heute möglich, Kunden zu erreichen, die früher unerreichbar waren.

„Tue Gutes und sprich darüber“, sagt der Volksmund und hat Recht. Um Kunden zu gewinnen, muss man sie für sich und sein Angebot interessieren. Das war vor 100 Jahren nicht anders als heutzutage. Während früher je nach Budget auf den Eintrag im Telefonbuch, die Annonce im Wochenblatt oder die Werbung in der Tageszeitung gesetzt wurde, bieten sich heute vor allem die neuen Medien dazu an, auf sich aufmerksam zu machen. Mike Zimmermann hat früh erkannt, dass aussagefähige Referenzmappen bei der Kundenberatung hilfreich sind. Sie verdeutlichen die Qualität der eigenen Arbeit und belegen, womit das Vertrauen anderer Kunden belohnt wurde, den Auftrag genau an ihn zu vergeben. Die klassisch gedruckte Referenzmappe gehört zwar immer noch zu seinem Repertoire, ergänzt wird sie aber schon lange durch Diashows auf dem Tablet, der Einbindung dieser auf seiner Internetseite sowie der Verbreitung über soziale Medien wie Facebook oder Instagram. Über mangelnde Nachfrage kann sich der Berliner nicht beklagen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die Verlgeung von Linoleum auf Treppen ist eine besondere Herausforderung. Wir haben jeden einzelnen Verlegeschritt bildlich dokumentiert und wichtige Hinweise für Sie zusammengefasst. Klicken Sie sich durch die Bildergalerie, um diese Informationen zu erhalten.