Ab jetzt wird eingetütet

Der blaue Gabelstapler fräst sich durch den sandigen Untergrund, vorn an den Zinken schaukelt eine weiße Big Bag, die er auf der Ladefläche des wartenden Lkw absetzt. Auf den ersten Blick kein ungewöhnliches Bild auf einer Großbaustelle. Nur dass hier keine Anlieferung stattfindet, sondern eine Rücklieferung. Denn die riesige Tasche ist voll mit Verschnittresten von Marmoleum. Früher wären sie auf der Deponie gelandet oder verbrannt worden, heute hat sich das Bewusstsein verändert: Verschnitt ist kein Abfall – sondern Rohstoff.

Beim Neubauprojekt der Gesamtschule Wasseramselweg in Köln haben wir das Back to the Floor-Programm im deutschen Markt getestet: Lassen sich die übriggebliebenen Linoleumstreifen ohne großen Mehraufwand einsammeln und zurück ins Werk transportieren? Was sagen die Kunden dazu? Und was ist mit den Kosten?

Im Werk werden die Verschnittreste zunächst grob und dann fein geschreddert. Das gemahlene Linoleum-Pulver wird anschließend zur Herstellung von neuem Marmoleum verwendet. „Aus dem ehemaligen Bodenbelag wird ein genauso hochwertiger neuer Bodenbelag“, sagt Forbo- Produktmanager Markus Baum. Und das Beste ist: Jeder Quadratmeter Bodenbelag, der nach der Erfüllung seines Verwendungszwecks wiederverwendet und nicht thermisch entsorgt wird, spart 1,8 kg CO₂-Äquivalent ein. Allein für das Schulbauprojekt in Köln bedeutet das mehr als eine Tonne des klimaschädlichen Treibhausgases weniger. So trägt das Wiederverwerten des Verschnitts dazu bei, dass der Wertstoffkreislauf geschlossen wird.

Und was sagt der Bauherr? „Wir freuen uns sehr, ein solch nachhaltiges und zukunftsorientiertes Produkt hier einbauen zu dürfen“, so Andrea Ostendorf, zuständige Projektleiterin des Generalunternehmers Goldbeck West.