Einhundert Jahre nach Erbauung durch den Architekten Emanuel von Seidl als "Brakls Kunsthaus" wird die generalsanierte Medizinische Lesehalle am Beethovenplatz wieder von den Studierenden der Ludwig-Maximilians-Universität genutzt. Das heute denkmalgeschütze Gebäude galt als die architektonisch und räumlich schönste Kunsthandlung Deutschlands. Originale Bauteile blieben erhalten, neue zeitgemäße Ergänzungen vorgenommen. Als Fußbodenbelag wurde in den Lesesälen ein hellbeiger Linoleumboden verwendet, der sich auch auf den U-förmigen Tischen wiederfindet. Deren Kanten und Innenseiten wurden mit Nussbaumfunier versehen. "Ein sehr wichtiges Detail bei der Ausführung der Tischflächen war, dass das Linoleum nicht von einer Leiste eingerahmt wird, sondern auf Gehrung geschnitten an die Wange stößt. Auch der Übergang von der horizontalen auf die vertikale Linoleumfläche wurde auf Gehrung gestoßen. Nur durch diese exakte Detailausführung entsteht die Wirkung, dass Boden und Tisch zu einer Einheit werden," betont Markus Schmitt, Architekt im Staatlichen Bauamt München 2. Für Tische und Boden wurde kein Möbellinoleum verwendet, sondern einheitlich der Bodenbelag Walton Uni, Farbe 169 verarbeiten.
Architekt | Markus Schmitt, Staatliches Bauamt München 2 (Leistungsphase 1-5) |
Fertigstellung | Juni 2013 |
Fotograf | Sebastian Arlt, München |
Ausführung | Wohnstore Kiessling GmbH, Plauen (Boden); Schreinerei Helmut Vilsmeier e.K. Eggenfelden (Tische) |
Bauherr | Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst |
Objekt | Fachbiblothek Medizinische Leserhalle, München |
Ort | München, Deutschland |